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Unser Wohnhaus

So sah es bei der ersten Besichtigung aus:  Von vorn teilweise verputzt bzw. mit 1/2 Stein vorgemauert, verkommene Vorbauten als Eingang, die Rückseite noch mit ziemlich verfaultem Fachwerk.
Rund zwei Drittel des EG werden zu dem Zeitpunkt noch von einem verwahrlosten Mieter bewohnt. Allein dieser Umstand hat fast zwei Jahre gekostet - mittlerweile ist er raus und die Bauerei kann beginnen.

       

            

          

Der Dachstuhl sieht im Wesentlichen noch recht gut aus, ebenso die Holzbalkendecke mit Lehmwickelfüllung.
Aus diesem Grund habe ich mich letztendlich auch für eine Sanierung und gegen Abriß entschieden.
Ich werde die Deckenbalken innen abfangen und dann in Etappen die gesamte Aussenwand komplett neu in Fachwerkbauweise erstellen. Extrem zeitaufwändig und auch nur in Eigenleistung finanzierbar. Holz ist für mich ein wunderbarer Baustoff und ich habe richtig Lust auf  die Quälerei.

      

Hier nun die Ansichten des Fachwerkhauses - allerdings wird Anordnung der Fenster noch ein wenig verändert.
Auch der Grundriss ist noch nicht endgültig. Ich bin bei der Durchführung ziemlich spontan und werfe bei neuen Ideen auch mal über Nacht die Planung um.

       

Zuerst holen wir die alten Schornsteine runter - Hendrik geniesst dabei die frische Januarluft !
Das Holz wurde schon vergangenen Herbst geliefert - so kann es noch nachtrocknen bevor es eingebaut wird.

     

Im EG werden erstmal einige Wände eingerissen und ein neues Fundament für die zu erstellende Gebäudetrennwand gegossen. Die Trennwand soll gleichzeitig das Gebäude beim schrittweisen Erneuern der Aussenwände stützen bzw. aussteifen, da mein hitzköpfiger Mitstreiter vorschnell mit dem Abriß begonnen hat kaum eine Wand in seiner Hälfte stehen gelassen hat und damit leider die Stabilität leidet. Aktionen , die ich nicht gebrauchen kann und nichts als Ärger und Umstände bereiten. :-(

              

             

Nachdem nun mein Mieter endgültig das Weite gesucht hat, konnte es auch innen weitergehen. Je nach Wetterlage sind wir sehr flexibel in Bezug auf die Arbeiten und haben zwischendurch bei gutem  Wetter den zweiten Schornstein abgerissen. Hierbei hatte Hendrik wieder die Niete gezogen und musste raus aufs Dach. Ich habe in der Zwischenzeit die Gebäudetrennwand bis unter den First errichtet. Auch die ehemaligen Treppenaufgänge zu den Windfängen sind am ersten Februarwochenende ein Opfer meiner Baggerlust geworden. Hierbei täuscht der Sonnenschein auf dem Bild - es war lausekalt und unheimlich windig. Leider sind zur Zeit noch die Versorgungsleitungen im rechten Windfang, so daß dieser erst später abgerissen werden kann. Der Linke ist demnächst fällig.

       

       

Das zweite Februarwochenende war ein Traum. Richtig schöne Frühlingstage mit über 10°C machten die Arbeiten im Freien angenehm . Der Giebel konnte nun in Angriff genommen werden und war dann auch nach zwei Tagen erledigt. Da dieser Teil die Wetterseite ist, mussten wir schon sehr genau aufpassen - das Gebälk war komplett verrottet und nach Ausbau der Steine eine sehr wacklige Angelegenheit. Vorsichtshalber haben wir unseren Multicar vorgespannt und alles nach unten gerissen.

       

       

Nachdem die Sonne am Sonntag wieder lachte, gings ans aufräumen. Bis jetzt sind schon vier Container angefallen - ich mag gar nicht bis ans Ende denken. Anschließend verhüllten wir nach  "Christo-Art" den Giebel - ein starker Regen wäre für meine guterhaltene Lehmwickeldecke der Tod. Wenn das Wetter so bleibt, gehts demnächst den Windfängen und dem Rest des Giebels einschließlich des Windfanges an den "Kragen". Mein Ziel wäre, den neuen Giebel noch im Februar zu stellen - vielleicht angesichts der Jahreszeit ein bisschen zu optimistisch ??

       

Mit Hilfe unseres Lastesels gings dann dem Rest der Giebelwand an den Kragen. Es ist schon erstaunlich, wie zäh selbst durchgefaulte Eiche noch ist. Allerdings war der Windfang der "härtere Brocken".                    

       

Das Fundament sieht ziemlich mitgenommen aus. Hendrik posiert hier vor dem Rest der Schwelle - im Orginal war der Balken mal 20 x 20 cm !! Ein nicht angesagtes Orkantief tobte sich aus und machte meiner Plane schwer zu schaffen. Nach erfolgter Reparatur tobte sich dann "Emma" aus und ich habe wieder nur noch Streifen vorm Giebel.

           

Der später sichtbare Teil des Fundamentes wurde wieder neu aufgebaut und muß dann irgendwann verfugt werden. Das Fundament des Windfanges wurde beseitigt und füllte auch wieder einen Container.
Dann endlich der erste Balken zum Wiederaufbau. Auch Hendrik`s Motivation steigt wieder - nach wochenlangem Abriss nun mal wieder etwas Neues "erschaffen" !
        

Der erste Ständer steht !  Ein paar Stunden später nimmt das Gaze so langsam Form an. Bis auf wenige Querriegel  steht dann am Abend der gesamte Giebel bis zum Dachgeschoß.
                     
         

         

Das folgende Wochenende machten wir uns sogleich an das Ausmauern der Gefache.  Leider macht uns das Wetter am Osterwochenende einen Strich durch die Rechnung - Regen, Schnee und Frost lassen uns nicht  so vorankommen wie geplant. Die Fertigstellung des Giebels wird sich wohl leider um eine Woche verschieben.  

         

         

Sieht schon ein wenig merkwürdig aus der freistehende Giebel. Als nächstes werden wir das Dach abdecken, die Deckenbalken abfangen und dann die Vorderseite des Hauses in Angriff nehmen. Wenn erst die Vorderwand Anschluß an den Giebel hat, sieht das Ganze langsam wieder aus wie ein Haus .

         

Bei bestem Wetter deckten wir dann das Dach ab und sicherten es mit einer großen Plane. Diese wird nun für einige Zeit das Wasser abhalten müssen. Nach Abfangen und Sichern der Deckenbalken mit Drehsteifen begannen wir sofort mit dem Abriß der Aussenwand.

       

Dank unserem Lastesel ging die Arbeit recht schnell. Das Fundament war einigermaßen erhalten und war nach einem Tag Arbeit wieder in Form. Es wurden dann das neue Fachwerk gestellt, die Gefache ausgemauert und anschließend die Köpfe der Deckenbalken saniert. Alles zusammen hat knapp 10 Tage beansprucht und stimmt mich für den weiteren Ablauf optimistisch.
Beim Abriß der gegenüberliegenden Wand wiederholte sich im wesentlichen alles, allerdings mussten hier die Deckenbalken bis zu 20 cm hydraulisch angehoben werden, da die Wand sehr stark verrottet und abgesackt war.

         

         

Um genügend Platz für Pufferspeicher zu erhalten, setzen wir unter dem geplanten Wintergarten einen Keller.
Mein Ziel ist es, später das Haus fast ausschließlich mit Solar und wasserführendem Kamin zu beheizen - dieses setzt allerdings eine hohe Speicherkapazität voraus.
Schnell war der Aushub erledigt und ich konnte am selben Tag mit der Platte bzw. Fundament beginnen.

         

Es folgte dann die Kellerwand, welche allerdings etwas merkwürdig aussah. Kurzfristig hatte ich nochmal meine Planung überdacht und mich für einen kleinen Luxus entschieden. Die "Kurzen" verstanden anfangs das Geschehen nicht und grübelten über meine Bauweise. Allerdings verschlang mein Luxus wieder eine Menge Beton,
welchen die "Großen" bei über 30°C mischten und mir dabei wenig Sympathie entgegen brachten.

         

So nahm das Ganze langsam Form an und alle konnten erkennen was es werden soll - ein Pool.
Da ich mich aus Wärmedämmgründen für Porenbeton entschieden habe,  mußte ich ziemlich aufwändig eine Bewehrung einarbeiten um  dem anstehenden Wasserdruck standzuhalten.

         

Eingebunden in den aufgesetzten Ringanker sorgt diese für eine ausreichende Stabilität.
Die Decke besteht aus Doppel - T - Trägern, welche mit Stahlmatten bewehrt anschließend betoniert wurde.
Unterseitig erhielt die Decke gleich eine Dämmschicht aus Styrodur, um auch hier eine gute Dämmung zu erreichen.

         

Leider fehlten mir passende Drehsteifen und so musste ich beim Einschalen der Decke  teilweise auf alte Methoden zurückgreifen. Nachdem der Beton eine ausreichende Festigkeit hatte, konnte dann auch die Fachwerkwand neu erstellt werden. 
         

Der Teil der Arbeiten ging wieder sehr flott und auch der zukünftige Pool ist jetzt gut zu erkennen.

         

Der Regen in den letzten Tagen verwandelte den Keller ebenfalls in ein Schwimmbecken und so entschied ich mich, den Wintergarten doch gleich mitzubauen um das Wasser von der Kellerdecke zu bekommen.

         

         

Ein Wochenende später stand der Wintergarten dann und wir bauten zunächst ein Unterdach aus OSB-Platten mit Pappe. Später wird es auch mit Ziegeln gedeckt, braucht aber aufgrund der geringen Dachneigung eine wasserdichte Unterdeckung.
Iven hat allerdings andere Sorgen und setzt die Prioritäten anders - er beseitigt schon mal den letzten Bauschutt aus dem Pool.....
         

Bei bestem Wetter nahmen wir die 2. Haushälfte in Angriff - 2 Tage später sah es dann so aus.

         

Nach langer Pause bedingt durch Änderung der Besitzverhältnisse der 2. Haushälfte ( nun nennt sich mein 2. Sohn Hendrik Bauherr) und dem dadurch vorgezogenen Bau der Halle geht es nun wieder am Haus weiter. Das Wetter ist nicht spurlos geblieben, der letzte Frühjahrssturm hat der Dachplane ein Ende gesetzt und der entsetzliche Wind hat die Gebäudetrennwand oberhalb des Dachgeschosses umgehauen. Meine so geschätzte Lehmdecke ist damit auch unbrauchbar geworden und muss ausgebaut werden. Ab jetzt kann es nur besser werden und wir haben wieder richtig Spass bei der Bauerei.............

Als erstes fiel der letzte Teil der Aussenwand, die Fundamente wurden ausgebessert und wir stellten die neue Fachwerkwand auf.

          

Anschließend folgte das Ausmauern der Gefache

              

Durch eine dicht an dieser Haushälfte stehender Linde war der Dachstuhl an einigen Stellen fast komplett kaputt. Bevor nun der Giebel gestellt werden konnte holten wir die maroden Sparren in altbekannter Weise Stück für Stück runter. Aber selbst die fast durchgefaulten Balken erwiesen sich im Kern als äusserst hartnäckig und unser kleiner Lastesel musste sich schon mächtig anstrengen beim "kontrollierten runterreißen" ....

         

    

Der neue Eigentümer hat scheinbar zu viel Werbung gesehen und legt großen Wert darauf auch aus der Luft erkannt zu werden ..... zum Glück liegen wir nicht unbedingt in einer Anflugschneise für Hubschrauber :-)

                                                            

Es ging am Giebel weiter, die paar Balken waren schnell gestellt, es konnten anschließend die Pfetten ergänzt und die neuen Deckenbalken im DG gelegt werden. Die Gauben entstehen - 4 von insgesamt 8 sind so langsam zu erkennen. Um endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu bekommen begannen wir mit dem Herstellen der zukünftigen Treppenausschnitte und mussten so einiges an Balken neu zusammensetzen oder auch trennen und Wechsel einziehen........  zum Teil sieht es ziemlich durcheinander aus, aber nachdem der neue Unterboden folgte zeigte sich die Fläche schon ganz ansehnlich ......... - wenn nur nicht dieses anhaltene "Scheißwetter" wäre, ein Stück Folie hält wenigstens die Maschinen trocken, wir lassen uns zwar nicht von Regen, Wind und niedrigen Temperaturen abhalten, hätten aber auch nichts gegen "ein bischen Sommer" bei der Arbeit.

         

         

         

         

Nach einer Woche Regen und Sturm im Juli !!! scheint sich das Wetter wieder zu besinnen und zeigt sich versöhnlich ... der Fußboden im DG macht Fortschritte und die ersten Gauben werden ausgemauert.

         

Mittlerweile ist der Rohfußboden fertig, alle restlichen Balken und Stützen ausgebessert oder ersetzt und alle Gauben gestellt. Unser Eingangsbereich soll ein Vordach erhalten und so entstanden nebenbei die Fundamente für die Stützbalken. Zu den letzten Arbeiten am Dachstuhl gehörten auch die Aufschieblinge, sie wurden angepasst und auch die Teile der Kamine wurden schon mal in Position gebracht.

         

             

Nachdem die Fundamente für die Kamine gegossen wurden konnte es auch gleich mit dem "hochziehen" derselben begonnen werden. Zunächst erstmal bis ins DG, wenn das Dach dicht ist gehts damit weiter. Alle Gauben sind ausgemauert und endlich kann die Unterspannbahn rauf - ein Moment den sich auch einige Kollegen nicht nehmen lassen wollen :-). Da das Wetter diesen Sommer ja mehr als genug Regen gebracht hat wollte ich nicht länger damit warten und werde die Walme danach bauen. Das Wetter spielte ausnahmsweise mal mit und das Haus hatte endlich wieder etwas über'n Kopf. Die nächsten 2 Wochen forderte dann der Bau der Walme, diese Arbeit hatte mir schon im Vorfeld Kopfzerbrechen gemacht...... so ein Gratsparren ist schon was anderes und bringt einige aufwändige Schnitte mit sich...... Hut ab vor dem Zimmerer der das auch im Vorfeld passgenau berechnen kann. Ich hab mich auf halb errechnen und halb probieren verlassen und es dann doch recht gut hinbekommen :-). Am kleinen Vordach konnte ich mich schon mal einstimmen und "Gratsparren üben"...... nun ist alles dicht und in den nächsten Tagen gehts dann ans einlatten, Traufbretter, Dachrinne........ usw. und dann bekommt das Haus nach langer Zeit wieder was aufs Dach :-).

Ach ja, Hennis Wohnzimmer sieht auch noch etwas unaufgeräumt aus.......

             

              

               

          

Nach 3 Wochen arbeitsbedingter Pause haben wir mittlerweile das Dach eingelattet und bei schönsten Sonnenschein an diesem Wochenende ca. 22 t Dachziegel aufs Dach gewuchtet. Durch die Gauben etwas Quälerei - der Aufzug in der Mitte des Daches forderte 12 m laufen in beide Richtungen, meine Jungs haben sich tapfer geschlagen und nach 1,5 Tagen war alles oben. Da ich leider nicht genug Rüstung habe mussten wir ein bischen improvisieren, so habe ich zumindest eine Länge von 26 m und die Giebel hinbekommen und kann mich endlich an die Dachrinne machen .

             

Mittlerweile sind fast alle Rinnen angebracht und die ersten Balken haben ihren Anstrich bekommen. Da wir in der Regel nur zu zweit dabei sind, die Tage nun merklich kürzer wurden und bestenfalls auch nur das Wochenende zur Verfügung steht ist nicht allzuviel an Fortschritt zu erkennen - es sind so viele Kleinigkeiten zu beachten bis endlich die Dachsteine verlegt werden können..... . Um uns zu motivieren haben wir in dickstem Nebel schon mal den Wintergarten eingedeckt - so ist wenigstens mal wieder ein bischen was zu sehen :-). 

             

Auch während der Weihnachtstage gehts es weiter, wir müssen jeden Tag nutzen - der Schnee und frostige Temperaturen können jederzeit hereinbrechen und bis dahin soll alles dicht sein ..... es fehlen ja auch nur noch die Anschlüsse an den Gauben und Schornsteinen, der First wird hoffentlich morgen gedeckt sein - es muss nur trocken sein, sonst klebt das Gratband nicht :-(

             

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